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Betrieblicher Wandel bei Automobilzulieferern durch Elektromobilität

Vorstellung von Befragungsergebnissen des IMU Instituts

Beim Arbeitskreis Automobilzulieferer der IG Metall Bayern am 27. Oktober 2020 in Nürnberg diskutierten Betriebsräte über die aktuelle Lage in Zeiten der Corona-Pandemie und über die Transformation zur Elektromobilität als große Herausforderung. Dabei stellte Jürgen Dispan vom IMU Institut in seinem Vortrag „Betrieblicher Wandel bei Automobilzulieferern durch Elektromobilität“ die Ergebnisse einer qualitativen Befragung von Betriebsräten im Herbst 2020 vor:

Die Lage und die Perspektiven der Standorte von Automobilzulieferern stellen sich sehr heterogen dar. Ein gemeinsamer Nenner an den vom konventionellen Antriebsstrang geprägten Standorten war, dass an emissionsfreien Antrieben für Pkw kein Weg mehr vorbeiführt und eine dynamische Entwicklung erwartet wird. Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs wird von den Automobilherstellern forciert und der Pkw-Absatz wird sich in der nächsten Dekade stärker als noch vor einem Jahr erwartet in Richtung batterieelektrische Fahrzeuge verschieben. Eine strategische Neuorientierung auf Produkte jenseits des Verbrenners hat nicht nur bei den großen Zulieferern, sondern auch bei KMU-Zulieferern, die den Ernst der Lage und die Beschleunigung der Entwicklung erkannt haben, eingesetzt.

Entwicklung, Produktion und Vertrieb neuer Komponenten und das Aufsetzen neuer Geschäftsmodelle sind jedoch sehr voraussetzungsvoll. Die Kunst wird darin bestehen, den fade-out konventioneller Produkte mit dem fade-in neuer Produkte zu koordinieren und die Beschäftigten dabei mitzunehmen – also einen Arbeitsplatzabbau zu vermeiden und Qualifizierungsmaßnahmen umzusetzen.

In seinem Vortrag ging Jürgen Dispan auf diese und weitere Ergebnisse zu Themen wie verschärfter Kostendruck und Verlagerung konventioneller Komponenten wie auch dem hohen Innovationsrisiko durch die Industrialisierung von Komponenten für die Elektrifizierung in Low Cost Countries ein. Die Betriebsrätebefragung fand im Rahmen des Forschungsprojekts "Betrieblicher Strukturwandel Elektromobilität im Automobilbau" statt, das von der Hans-Böckler-Stiftung und der IG Metall in Auftrag gegeben wurde.