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Mit der Regelung von Manufacturing Execution-Systemen (MES) Arbeitsbedingungen gestalten

Mit Manufacturing Execution-Systemen (MES) streben Unternehmen eine umfassende Transparenz und Steuerung der Produktionsabläufe an. MES stellen ein Bindeglied zwischen der ERP-Software zur Unternehmenssteuerung und der Software zur Maschinensteuerung dar. Kernfunktionen von MES  sind:

  • Betriebsdatenerfassung (BDE):
    Aufträge und Arbeitsfolgen erfassen und überwachen,
    Auftragsfortschritt und Terminverspätungen beobachten
  • Maschinendatenerfassung (MDE):
    Performance und Verfügbarkeit in Echtzeit erfassen und darstellen,
    Wartung und Instandhaltung unterstützen
  • Fertigungsfeinplanung und -steuerung:
    Übernahme von Aufträgen aus ERP-System und Rückmeldungen an dieses,
    Engpässe vermeiden und auf Abweichungen reagieren

Dazu kommen im Einzelfall noch weitere Funktionen (wie z.B. Werkzeug- und Ressourcenmanagement, Traceability, Energiemanagement, Qualitätsmanagement, Personaleinsatzplanung).

MES können vielfältige Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Produktion haben:

  • Entscheidungsspielräume bei der Abarbeitung von Aufträgen, bei der Planung von Instandhaltungsmaßnahmen, bei der Reaktion auf Störungen werden größer oder kleiner
  • Mitarbeiterqualifikationen sind im System hinterlegt und beeinflussen die Personaleinsatzplanung
  • Personen- und gruppenbezogene Kennzahlen und Auswertungen ermöglichen Leistungs- und Verhaltenskontrolle und Vergleiche / Ranglisten
  • Qualitätsauswertungen zeigen Qualifikations-Bedarfe an.
  • (Un)ergonomische Hard- und Software zur Anzeige und Eingabe erleichtert (behindert) das Arbeiten
  • Die Personaleinsatzplanung hat immer aktuelle Informationen – führt das zu mehr kurzfristigen Schichtplanänderungen („Arbeit auf Abruf“)? Gibt es Chancen für mehr Flexibilität bei Arbeitszeitmodellen?
  • Produktionsbeschäftigte übernehmen zusätzliche Aufgaben
    (z.B. Qualitätsprüfungen, Beobachtung von Kennzahlen) – stimmt die Eingruppierung noch?
  • (Un)realistische Sollwerte begrenzen (erhöhen) den Leistungsdruck.
  • Höhere Effizienz führt zu Personaleinsparungen – wie wird damit umgegangen?

Bei der Regelung von MES sollten Betriebsräte also ganzheitlich herangehen. Ziel ist dabei, dass das MES nicht nur zu effizienteren Produktionsprozessen, sondern auch zu besseren Arbeitsbedingungen in der Produktion führt. Zur Beteiligung der Betroffenen bei der MES-Einführung eignet sich der vom IMU Institut entwickelte QAB-Check (QAB = Qualität der Arbeitsbedingungen).

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